Glasflaschenfisch, gemeiner

Jul. 3, 2021

Der gemeine Glasflaschen Fisch ist ein Meeresbewohner der Tiefsee. Sein Lebensraum ist in 200-1000 Metern Tiefe (Mesopelagial). Diese spezielle Gattung der Fische, die heutzutage in verschieden Formen und Farben meist grün, braun, blau oder durchsichtig vorkommt entstand vor etwa 700 Millionen Jahren und hat sich bis heute kaum verändert. Man nimmt an, dass es sich bei diesem Fisch ursprünglich um einen Urwurm handelte. Wenn dieser in Kontakt mit heißen Lavastömen bei Vulkanausbrüchen kam, veränderte sich die Genstruktur dieser Lebewesen und wurde hart.

Der Körper des Glasflaschenwurms eignete sich nicht für ein Leben an Land, da er weder Arme noch Beine hatte und sich so nur rollend fortbewegen konnte. Dabei geschah es wohl häufig, dass der Körper in tausende Teile zerbrach, wie archäologische Funde dieser Art nahelegen. Die jenigen der Glasflaschenwürmer, die es schafften bis ins Wasser zu rollen waren in ihrem Element angekommen. Sie sanken in die oben genannten Tiefen, die einerseits gleichbleibende Temepraturen und andererseits eine geringe Störmung aufweisen. Das wiederum ist für das Leben des Glasflaschenfischs unabdingbar, da sein Körper auf plötzliche Temperaturschwankungen, sowie die oben benannten Stöße sehr empfindlich reagiert.

Glasflaschenfische leben in großen Schwärmen oder auch Horden zusammen. Sie sind sehr soziele Wesen, die ein optimales Verhalten entwickelt haben, um sich gegen Fressfeinde zu schützen. Wird der Schwarm angegriffen, können die Fische ihre Körpertemperatur sehr schnell erhöhen, sowie plötzlich absenken, was zu einem Zerspringen des Körpers in tausende messerscharfe Teile führt. Dabei opfern sich einige wenige Tiere, um den Fortbestand der Horde zu sichern. Wird der Fressfeind dabei nicht getötet, so sorgen diese Teile, die sich tief in die Haut des Angreifers bohren jedoch für erheblichen Schmerz. Fortan wird dieser Fressfeind einen großen Bogen um Glasflaschenfischhorden machen.

Glasflaschenfische nehmen Nahrung in Form von Bakterien und Kleinstlebewesen auf, indem sie Meerwasser durch ihren Rüssel in ihr Inneres saugen. Dort wird die Nahrung herausgefiltert, die verbleibende Flüssigkeit, sowie Kot werden über den Rüssel herausgepresst. Diese Art der Nahrungsaufnahme hat einen großen Vorteil für den Glasflaschenfisch, durch das Einsaugen und Herauspressen des Wassers, kann er sich gezielt fortbewegen (verschiedenstarker Druck = unterschiedliche Geschwindigkeiten).

Stirbt ein Glasflaschenfisch eines natürlichen Todes, werden seine Innereien von speziellen Schnecken gefressen (Kleine Tiefsee Schnecke). Diese kriechen durch den Rüssel ins Innere des Körpers und fressen alle Inneren Organe und Gefäße des Glasflaschenfischs. Die bei diesem Prozess entstehenden Gase lassen den leblosen Körper an die Oberfläche treiben. Dort wurden sie erstmals von Fischern ca. 3500 v.Chr. entdeckt.

Der Mensch erkannte sehr schnell, den ungeheuren nutzen dieser Körper. Seitdem hat sich ein eigener, auf die Glasflaschenfischbergung spezialisierter Zweig der Fischrei entwickelt. Desweiteren wurde bisher relativ erfolglos versucht den Körper des Glasflaschenfischs nachzubauen um mehr Flaschen zu einem kostenreduzierten Preis zu erhalten. Erschwert wird die Forschung zum Material, Leben und Vermehrung der Glasflaschenfische vor allem durch die extreme Wassertiefe, sowie das ausgeklügelte Hordenschutzverhalten der Fische. Alles gesammelte Wissen stammt aus archäologischen Ausgrabungen in Ägypten, Mesopotamien und an der Levante-Küste.