Ich habe angefangen Müll zu sammeln. Den ganz alltäglichen Müll. Ich stelle fest, schon durch den Akt des Sammelns und Sortierens wird aus Müll wieder Material.
Das Material steht mir zur Verfügung, ich fange an die Form zu verändern, zerstöre und füge neu zusammen. Ich verwende Schere, Cutter, Bügeleisen, Nadel und Faden. Ich zwirne, schmelze, häkle, nähe und webe.
Ich gestalte mit Neugier und mit dem Material. Ich weiß zum Beispiel sehr wenig über Plastik. Durch die Arbeit erfahre ich viel: es ist leicht, flexibel, schneidbar, schmelzbar bunt und durchsichtig.
Durch Materialerfahrung komme ich zu Gestaltungsideen.
Und aus dem eigentlich wertlosen Müll wird etwas ganz anderes.
Müll ist ein Konzept.
Dahinter steht ein Mensch,
der beschließt:
das brauche ich nicht mehr,
das hat für mich keinen Wert mehr.
Eigentlich gibt es keinen Müll.
Nur Material, das seine Form ändert.
Was wäre, wenn man alles behalten müsste,
was man jemals gekauft hat?
Was wäre, wenn das Wort Müll gestrichen wird?
Was wäre, wenn man einfach Material sagt?
Material, das seine Form konstant verändert.
Llüm ist der Ort an dem ich gerne leben würde.
Llüm gab es schon mal und Llüm kann es wieder geben.
Llüm ist der Ort an dem ich eigentlich lebe,
aber ich sehe ihn nicht mehr.
Die Reise nach Llüm ist keine Reise in Ferne Länder irgendwann.
Sie ist eine Entdeckungsreise jetzt und hier.
Die Decken werden gelüftet. Darunter liegt LLüm.
Llüm ist ein Ort, an dem schon alles da ist, was ich brauche.
Alles was da ist, verändert sich ständig,
nimmt neue Formen an, ohne neu zu sein.
Alles war schon immer da, alles wird bleiben,
nur die Form ändert sich.