Ein neues Leitbild für die Stadt wird erstellt. Alle Bürger könnten den Entwurf einsehen und schriftliche Stellungnahmen dazu abgeben. Ein Großinvestor will in dieser Stadt mit ca 7000 Einwohner neuen Wohnraum für 1000-1500 Menschen bauen.
Aber niemand weiß davon. Nicht weil es nicht veröffentlicht wurde. Eher weil die Veröffentlichung eine Form hat, die jegliches Interesse am politischen Geschehen im Keim erstickt. Verwaltungssprache und graue Textbreimasse treffen sich. Man kann das Lesen, wenn eine gewisse Mühe auf sich nimmt und dann noch ins Rathaus geht, um sich Nicht-Verstandenes erklären zu lassen. Aber wer macht das schon?
Also machen wir sehr kurzfristig eine Informationsveranstaltung zu diesen Themen in der Café-Bar.
… ach, da kommen doch eh nur 5 Leute, das können wir im Gruppenraum machen, sagte Friederike noch. Weit gefehlt, denn es war wahrscheinlich die bestbesuchteste Veranstaltung in den Räumen der Café-Bar.
Vielleicht 40 interessierte Bürger, die Bürgermeisterin, die Vorsitzende des Bauauschusses, ein Städteplaner von der BTU Cottbus, Friederike Fuchs als Initiatorin/Moderatorin. Viele Fragen…Was ist den überhaupt ein Leitbild? Wofür braucht eine Stadt das? Wie hängen Leitbild und INSEK zusammen? Sollte ein Investor über eine städtebauliche Maßnahme in dieser Größenordnung entscheiden dürfen? Welche Gegenentwürfe für neuen Wohnraum sind möglich? Ist es noch zeitgemäß neuzubauen, wenn es soviel Leerstand gibt? Warum sind zufällige Begegnungsmöglichkeiten wichtig für die Innenstadt? Was ist das scharfe Schwert der Stadtplanung? Kriegt die Stadt Kredite für Grundstückskäufe?