Das erste Gespräch mit der Bürgermeisterin und der Leiterin des Fachdienst 1, der die Öffentlichtkeitsarbeit untersteht, fand statt. Wir nahmen uns 2 Stunden Zeit dafür.

Die Stadt Müncheberg hat eine halbe Stelle für die gesamte Öffentlichkeitsarbeit und auch diese Arbeitszeit beobachten die Stadtverordneten mit Argusaugen.

Wir stellen fest, es mangelt an politischer Bildung. Man lernt zwar über Bundestag, Bundesrat etc. aber über Kommunalpolitik nicht wirklich viel. Dabei ist genau das die Stelle, an der man sich als Bürger einbringen kann. Die Stadt sieht es nicht als ihre Aufgabe an, die Bürger zu bilden. Und hat auch keine Kapazitäten dafür.

Wir sprechen nicht die selbe Sprache. Menschen, deren täglich Brot die Kommunalpolitik und Verwaltung ist, drücken sich nicht unbedingt so aus, das ich als Bürgerin das verstehe. Ich würde erstmal sagen ohne böse Absicht, eher weil es kein Bewusstsein über diese unterschiedlichen Sprachen gibt. Was es auch nicht gibt: Konstruktive Rückmeldungen zur Kommunikation „der Stadt“. Niemand kommt und sagt, he ich verstehe das nicht. Das wird nur gesagt, wenn man unter sich ist. Unter Gleichgesinnten, die auch alle nichts verstehen. Dann versteht man zusammen nichts, der Schuldige ist auch schnell gefunden „die da oben“ und der Grund ist ja ach so naheliegend: Die wollen ja gar nicht, das man das versteht.

Ich habe mir Mühe gegeben und die Veröffentlichungen der Stadt im Müncheberger Anzeiger gelesen. Ja, man kann das verstehen, wenn man sich Zeit nimmt und wirklich verstehen will.

Aber ganz ehrlich, die Zeit habe ich nicht. Ich habe zwei Kinder, ich arbeite, damit ist mein Tag ziemlich ausgefüllt. Und ja ich habe gewisse Widerstände gegen diese Verwaltungssprache, die das Verstehen jetzt nicht unbedingt erleichtern. In unserem Gespräche habe ich erfahren, dass das aber genau in dieser Form veröffentlicht werden muss, vor allem die Beschlüsse der SSV, da sie sonst ihre Gültigkeit verlieren können.

Was aus meiner Sicht nicht sein muss, ist diese graue Textbreimasse. Das ist der Punkt an dem als ich als erstes ansetzen kann. Einfach weil es zu meinem Beruf gehört, Informationen in eine Form zu bringen, die das Lesen und Erfassen des Inhalts unterstützt. Aber ich merke, dass ich das nicht erklären kann. Das ist öfter so, wenn Menschen nicht viel mit Gestaltung zu tun haben, sie glauben, es solle schön aussehen und wissen nicht, dass es um die Struktur und Hierachie der Informationen geht. Oder auch darum sowohl den Wissenstand als auch die Interessen des Lesers miteinzubeziehen.

Also habe ich angefangen den letzten Anzeiger neu zu setzen und ihn an ein paar Menschen mit bitte um Feedback verschickt .