Subsidiaritätsprinzip & Kreativität

Jan 16, 2023

Das Subsidiaritätsprinzip besagt …, dass (höhere) staatliche Institutionen nur dann (aber auch immer dann) regulativ eingreifen sollten, wenn die Möglichkeiten des Einzelnen, einer kleineren Gruppe oder niedrigeren Hierarchie-Ebene allein nicht ausreichen, eine bestimmte Aufgabe zu lösen. de.wikipedia.org/wiki/Subsidiarität

 

Warum ist das für mich relevant?

Weil das Subsidiadritätsprinzip besagt, dass alle Probleme auf der niedrigst möglichen Ebene gelöst werden sollen. Die niedirgste Ebene bin ich. Mich wundert es, dass z.B. der ganze Staat u. a. nach diesem Prinzip strukturiert ist und trotzdem so gut wie niemand davon gehört hat oder weiß, was das mit jedem einzelnen zu tun hat.

Ich höre viele Forderungen danach, dass „die da oben“ jetzt mal machen sollen und sehe wenig Lust und Engagement im Kleinen selbst Lösungen zu finden.

Andererseits bin ich umgeben von überarbeiteten, gestressten Menschen die „es schaffen“ müssen, am besten alleine.

Beides würde ich sagen, enspricht dem Absurditätsprinzip.

Wenn ich das Subsidiaritätsprinzip auf mich anwende heißt das: mich selbst auf den Weg zu machen, um Lösungen zu finden. Aber auch mir Hilfe zu holen, wenn ich alleine nicht weiterkomme. Zum Beispiel in dem ich mich mit Menschen auszutauschen, die das gleiche Anliegen haben.

Wenn ich mir dieses Prinzips bewusst bin, kann ich wahrnehmen, wie sich Kreativität in mir entfaltet. Im Falle Münchebergs – wo der nicht vorhandene Zebrastreifen eher die Folge als der Grund für die ausgestorbene Innenstadt ist – regt es mich dazu an, Fragen zu stellen, statt einen Zebrastreifen zu fordern. „Wie werden Fußgänger sichtbarer?“, „Warum sind überhaupt so wenige Menschen zu Fuß in der Stadt unterwegs?“, „Wird eine Stadt durch ein breites Angebot lebendig oder durch Menschen, die sich in der Stadt bewegen/begegnen?“ Auch das sind Fragen, die wir mit der Warnwestenaktion thematisieren können.

Es gibt hier bei vielen diesen Wunsch nach einer lebendigeren Innestadt. Ob es dafür einen Zebrastreifen braucht oder jemals wieder geben wird, ist die Frage.

Wenn ja, dann ist er nur ein Zeichen dafür, dass sich mehr Menschen diese Fragen gestellt und Lösungen gefunden haben.

Denn es wird erst einen offiziellen Zebrastreifen o.ä. geben, wenn sich genug Menschen zu Fuß in der Stadt bewegen nicht nicht umgekehrt.

Mir liegt daran, meine Energie in Ideen und deren Umsetzung zu stecken, die Menschen ganz real zusammenbringen. Um gemeinsam Lösungen zu finden für Themen, die uns verbinden. Angefangen auf der niedrigst möglichen Ebene, weil man dort sehr spezifische Fragen stellen und kreative Lösungenansätze finden kann.

Die Lösung an sich ist dabei gar nicht so sehr im Fokus. Der Entwicklungsprozess, der durch eine solche Aktion in Gang kommen kann, ist für mich das Spannende daran.